Freie Bildung

Master für alle!
Aktive von FACHWERK haben vor einigen Jahren die Masterplatzgarantie an der TU Darmstadt für alle BachelorabsolventInnen unserer Universität durchgesetzt. Uns ist es wichtig, dass die Einführung der Bachelor- und Master-Studiengänge nicht zu einer Abwertung der akademischen Bildung führt. FACHWERK setzt sich weiter für die Aufrechterhaltung dieser Garantie und deren konsequente Umsetzung ein. Dazu muss die Universität vom Land ausreichende Mittel fordern, um Studienbedingungen an der Universität schaffen zu können, die dem Grundsatz: „Wenn Bachelor, dann Master – für alle!“ umfassend gerecht werden.

Elitenbildung ist Elitenbildung
Der  Begriff Elite ist immer damit verbunden, dass eine Minderheit aus sozialen, begabungs- oder leistungsbezogenen Gründen über einer großen Mehrheit von Menschen steht, die nicht die selben „natürlichen“ Voraussetzungen mitbringen. Der Ruf nach Elite war und ist daher immer mit Ausgrenzung und Selektion verbunden. Ziel einer Bildungspolitik sollte nicht die Reproduktion und Abschottung von Eliten sein, sondern ein freier und gleichberechtigter Zugang zu Wissen und Bildung, um humanen Fortschritt und Veränderung zu ermöglichen.

Eignungsfeststellungsverfahren – Selektion? Nein, danke!
Immer mehr Universitäten glauben, es sei zielführend, die Studierenden mit Eignungsfeststellungsverfahren bereits vor dem Studium zu sortieren. Zu sortieren in die Gruppen „Geeignet“ und „Nicht geeignet“. Es ist eine moralisch verwerfliche Anmaßung, derart über das Leben eines Menschen zu entscheiden.

In einem zeitlich begrenzten Gespräch soll festgestellt werden, ob eine Person bestimmte Fähigkeiten aufweist, um als „geeignet“ zu gelten. Nicht nur ist es schwer möglich, hier zu einem objektiven Ergebnis zu kommen, sondern gerade ein Studium sollte die Möglichkeit bieten, sich zu entwickeln und sich neue Fähigkeiten anzueignen. In einem solchen Verfahren beruht die Bewertung leicht auf Sympathien und die genutzten Kriterien sind kein Beweis dafür, dass aussortierte Personen das Studium nicht ebensogut hätten absolvieren können.

Oft wird angeführt, dass ein Bewerbungsgespräch und ein Eignungsfeststellungsverfahren eine Orientierung für Studienanfänger*innen darstellen sollen. Leider stellt aber gerade ein solches Verfahren, an dessen Ende eine Bewertung steht, keine Orientierungshilfe dar, sondern eine Selektion. Am Ende eines Verfahrens sollte es jeder Person frei stehen, selbstständig und selbstverantwortlich über Ihr Leben zu entscheiden.

Eine Universität muss es jungen Menschen ermöglichen, sich zu  entwickeln, neue Kompetenzen zu erlernen und auch Fehler zu machen. Wenn bereits zu Beginn nur diejenigen ausgewählt werden, die ins System passen, ist es wenig überraschend, wenn Durchfallquoten und Studienabbrüche geringer werden. Dies ist jedoch ein statistisches Phänomen! Es ist weder ein Zeichen für gute  Studiengänge, noch für gute Lehre, weder ein Schritt in Richtung  Chancengleichheit, noch mit dem Gedanken des Grundgrechts auf freie Berufswahl vereinbar!